LUFTFEUCHTIGKEIT

Die Luftfeuchtigkeit wird in Prozent angeben.

Und dann wird da immer noch von relativer Luftfeuchtigkeit gesprochen.

Was soll relativ bedeuten? Relativ zu was?

 

Fangen wir erst einmal damit an, was wir beobachten können.

Die Luft kann ganz klar oder dunstig sein.

Und wenn der Dunst immer dichter wird, wird es neblig.

Dies heißt wir können schlecht durch die Luft sehen, da winzige Wassertropfen die Sicht behindern.

Und wenn solch nasse Luft über uns ist, so sehen wir sie als Wolken.

Und wenn gar zu viel Wasser in der Luft ist, fällt es herunter. Wir nennen dies Regen.

 

Wie kann es aber sein, dass so viel Wasser in die Luft gerät,

dass es zu viel wird und die Luft es nicht mehr tragen kann.

 

Die Menge Wasser, die die Luft tragen kann, hängt davon ab, wie warm sie ist.

Ist die Luft kalt, so kann die Luft nur ganz wenig Wasser tragen.

Desto wärmer die Luft ist, desto mehr Wasser kann sie tragen.

Die Menge an Wasser, die die Luft tragen kann steht also in Relation zur Lufttemperatur.

 

Also dürfte es so sein, dass dort, wo das Wasser verdunstet, die Luft warm ist und daher viel Wasser aufnehmen kann. Wenn sie dann durch den Wind da hingerät, wo es kühler ist, kann die Luft nicht mehr so viel Wasser tragen. Folglich fällt es als Regen herunter.

 

Jetzt kommt das Wort "relativ" ins Spiel.

 Gemessen wird die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer.

Auf diesem lesen wir ein Prozent-Angabe. Zum Beispiel 50%, 55%, 60%, oder mehr.

Und zwar bedeutet 60% relative Luftfeuchtigkeit, dass die Luft jetzt 60% der maximal möglichen Wassermenge enthält.

 

Also wird relativ zur herrschenden Temperatur angeben,

wie viel Prozent der maximal möglichen Wassermenge,

die die Luft bei dieser Temperatur tragen kann, sie gerade enthält.

 

Je nach Temperatur

bedeutet 100% also eine andere Menge Wasser in der Luft.

Hier sehen wir , desto weiter die Berge weg sind, desto mehr Dunst ist vor den Bergen zu sehen.

 

Würde man die genaue Wassermenge angeben, die die Luft trägt,

dann müsste man eine Angabe machen, das Gewicht des Wassers in der Luft angibt.

 

Dies kann man übrigens wirklich tun. Es gibt eine Graphik, die angibt, wie viel Gramm Wasser je Kubikmeter maximal die Luft tragen kann. Und da wir über das Hygrometer wissen, wie viele Prozent dieser maximalen Menge gerade in der Luft ist, können wir die Wassermenge ausrechnen.

 

Die Sättigungskurve gibt an, wann 100% Luftfeuchtigkeit herrschen.

In der nächsten Graphik sehen wir

die Kurven für 20%, 40%, 60%, 80% und 100% relative Luftfeuchtigkeit.

An der Kurve können wir ablesen,

wie viel Wasser die Luft je nach Temperatur tragen kann.

In dem blauen Bereich ist die Luft mit Wasser getränkt, übersättigt. Es regnet.

In dem unteren Bereich ist die Luft ist die Luft in der Lage noch Wasser aufzunehmen. Desto trockener die Luft, desto mehr kann sie aufnehmen. Wasser verdunstet.

 

Die Kurve selbst nennt man die Sättigungskurve. Also der Punkt, an dem die Luft mit Wasser gesättigt ist und nicht mehr Wasser aufnehmen kann.

 

Schauen wir uns dies noch einmal als Tabelle an:

Wenn also die Luft

20°C hat und eine relative Luftfeuchtigkeit von 60% herrscht, dann enthält die Luft:

17,30 g/m³   *   60%   =   10,38 g/m³  Wasser

 

In einer Wohnung, die 75 Quadratmeter groß ist, und die eine Deckenhöhe von 2,50 m hat:

75 m²   *   2,50 m   =   187,50 m³   Luft

 

In dieser Wohnung sind also:

187,50 m³   *   10,38 g/m³   =   1.946,25 g   Wasser

Im Winter ist die Luft draußen kalt. Sagen wir es ist sehr feucht. Dann enthält die Luft bei einer Temperatur von 5°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 95%:

6,8 g/m³   *   90%   =   6,12 g/m³   Wasser

 

Wir öffnen in unserer Wohnung die Fenster und lüften. Werden dabei 150 Kubikmeter ausgetauscht,

so wird auch Wasser aus der Wohnung heraus gelüftet.

150 m³   *   (10,38 g/m³   -   6,12 g/³)   =   639 g

Aus unserer Wohnung haben wir also 639 g Wasser hinausgelüftet.

 

Wie oft müssen wir dann eigentlich lüften, wenn in der Wohnung drei Menschen leben. Wenn wir dort leben, kochen, Wäsche waschen und Pflanzen wässern?

 

Jeder Mensch verdunstet mindestens einen halben Liter Wasser. Zusammen mit all den anderen Wassermengen, die in der Luft landen, werden es für die drei Personen sicher 3 Liter sein, die in die Luft gelangen. Und diese müssen aus der Wohnung raus.

 

Wenn also einmal Stoßlüften rund 600 g rausbringt,

müssen wir mindestens 5 mal Stoßlüften je Tag.

 

Machen wir dies nicht so wird die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung immer höher.

Es steigt das Risiko, dass an ausgekühlten Stellen der Außenwand Schimmel entsteht.

Um dies zu vermeiden müssen wir also gut lüften.